Transfer und Transformation von Texten und literarischen Mustern im volkssprachigen und lateinischen Mittelalter (Berichtszeitraum: 1.4.1999 - 31.12.2001) Texte fungieren innerhalb des Transfer-Prozesses gleichermaßen als Gegenstände wie als Medien des Transfers - um diesem Doppelaspekt gerecht werden zu können, wird in diesem Arbeitsbereich nicht nur der Transfer, konkret also die Überlieferung von Texten über geographische, sprachliche und soziale Grenzen hinweg untersucht, sondern auch die Transformationen, die die Inhalte der Texte jeweils durch Transfer erfahren. Um diesen Prozeß in den Blick zu nehmen, muß eine weitere Untersuchungsebene geschaffen werden, die wir mit dem Begriff des ‚literarischen Musters' bezeichnen; das literarisches Muster wird hier als das konstitutive Strukturmerkmal eines Stoffes aufgefaßt. Es kann sich dabei um Topoi, Erzählzusammenhänge oder -absichten handeln. Durch die Analyse des literarischen Musters und der Transformation, die es im Transfer-Geschehen durchläuft, kann die Ebene der Überlieferung und ihrer geographischen Wege um die konkrete Gestalt des Transfergegenstandes ergänzt werden; nur aus der Neuformulierung und Anpassung des ‚Neuen' durch dem Empfänger kann erschlossen werden, welches Bedürfnis der Transfer befriedigt, aus welchen Motiven heraus er vollzogen wurde - man könnte diesen Prozeß 'Rekontextualisierung' nennen. | Projektleitung: Prof. Dr. Angelika Lutz, Prof. Dr. Peter Christian Jacobsen, Prof. Dr. Hubert Seelow
Beteiligte: Alexander Brungs, Brigida Janner-Acero, Lenka Jiroušková, Jeremy Llewellyn, Agnieszka Madej-Anderson, Agnes Scholla, Alba Scotti, Barbara Steinke, Juliane Rieche, Johannes Klaus Kipf
Beginn: 1.4.1999
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft und Freistaat Bayern
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